Impfung und Risiko
Gerade wird der Tod eines frisch gegen Schweinegrippe geimpften Mannes durch die Presse gezogen.
Obwohl Vorerkrankungen des Mannes nicht bekannt wurden, konnte sein
Tod bis heute nicht ursächlich auf die Impfung zurückgeführt werden. Doch
konnten bereits 59 Fälle von Nebenwirkungen der Schweinegrippe-Impfung registriert werden.
Meist waren das Juckreize und Schmerzen im Arm oder negative Allgemeinreaktionen. Aber
zwei Patienten erlitten einen lebensbedrohlichen anaphylaktischen
Schock nach der Schweinegrippe-Impfung.
Abgesehen vom Einzelschicksal dürfte das statistische Risiko eines
schweren Grippeverlaufs höher sein als das Risiko der Impfung.
Die Schweinegrippe-Impfung ist laut Gesundheitsministerin Taubert
noch immer die effektivste Möglichkeit, einer Grippeepidemie entgegen
zu wirken.
Seziell für Angehörige der Risikogruppen, wie
Personen mit Vorerkrankungen, gibt es keine sinnvolle Alternative zur Impfung.
Impfung gegen die Schweinegrippe Influenza A/H1N1
Schweinegrippe-Impfstoff Im Herbst 2009
Alle Pharmafirmen zusammen können innerhalb des Jahres 1 bis 2 Milliarden Impfdosen herstellen. Der grösste Teil davon ist schon heute verkauft. Denn viele Industrienationen haben lange bestehende Verträge mit den Herstellern von Impfstoffen, wonach diese verpflichtet sind, genügend Impfstoff zu liefern, um die gesamte Bevölkerung dieser Nationen zwei mal zu impfen. Da wird für die armen Länder nicht viel übrig bleiben.
Die Novartis hat die erste Charge eines Impfstoffes produziert
12.06.2009. Die ersten Mengen von 10 Litern werden nun für präklinische Untersuchungen eingesetzt. Neben der Schnelligkeit bietet das neue Herstellungsverfahren die Möglichkeit die Produktion rascher zu steigern als bei früheren Verfahren. Klinische Versuche sind im Juli vorgesehen. Mit der Lizenz für den Einsatz wird im Herbst gerechnet.
Kein WHO-Beschluss zur Produktion von Schweinegrippe-Impfstoff
Die Entscheidung der WHO zur umfassenden Produktion eines Impfstoffes gegen die Schweinegrippe ist noch nicht gefallen (14.05.2009). Es wird von einem mühsamen und schwierigen Entscheidungsprozess gesprochen, weil das die Produktion anderer Grippe Impfstoffe verzögern würde. Der technische Prozess bis zu einem Start der Massenproduktion eines Influenza Impfstoffs dauert mehrere Wochen.
Aber zufrieden ist man mit dem eigenen Zögern auch nicht. Denn die
WHO Direktorin für Impfstoffe Marie-Paule Kieny ruft alle Industrienationen
zu Solidarität mit den armen Ländern auf. Im Falle einer Pandemie mit dem neuen Influenza
Virus H1N1 würden Milliarden von Impfdosen fehlen. Und die Industrienationen sollten
prüfen, ob sie ihre Impfprogramme auf Risikogruppen beschränken könnten, denn nur so
wäre mehr Impfstoff für die armen Länder übrig.
Die Logik des Versagens der WHO hat sich damit wohl erfüllt.